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Lesung mit Stefanie Randak

Lesung mit der Jung-Schriftstellerin Stefanie Randak

Kunst & Kultur gehen einher an diesem wundervollen Abend mit der Jung-Schriftstellerin Stefanie Randak. Die Autorin liest Ihre Kurzgeschichte „Kaschmir statt Polyester“ und einen Auszug aus Ihrem Buch „Sowieso Single – Carlottas Weg zur Selbstliebe“. Dies im Rahmen und den Räumlichkeiten der Herbstausstellung von Alois Öllinger im 1. Obergeschoss des Gotischen Kasten.

 

Über die Autorin:

Stefanie Randak aus Eggenfelden konnte sich 2020 einen großen Wunsch erfüllen: Sie machte sich nebenberuflich selbstständig, als ihr Erstlingswerk, der Thriller „Herbstverwesung“ als gebundene Ausgabe sowie als e-Book erschien. Die 26-Jährige veröffentlichte danach weitere Werke, unter anderem die beiden Kurzgeschichten „Das Diplom“, welches von Plastikmüll im Ozean handelt. Die zweite Kurzgeschichte trägt den Titel „Kaschmir statt Polyester“, welche im Rahmen eines Kurzgeschichtenwettbewerbs zum Thema „Rosarote Brille“ erschien.

Die hauptberufliche Kinderpflegerin veröffentlichte 2022 ein weiteres Werk, den Gesellschaftsroman „Sowieso Single – Carlottas Weg zur Selbstliebe“. Dieser Roman ist auch auf internationalen Buchmessen vertreten, und zusätzlich als e-Book erhältlich.

Neben den grundliegenden Arbeiten „Bücher schreiben und veröffentlichen“ verfolgt Stefanie Randak  anderweitige Projekte: Ihre Werke sind in örtlichen Kunstgalerien ausgestellt, sie hält regelmäßig Lesungen mit Signierstunde und arbeitet an einem Videocoaching für Nachwuchsautoren.

 

Auszug aus „Sowieso Single – Carlottas Weg zur Selbstliebe“:

Ich war wieder im Leben angekommen. Pole Dancing, ein gutes Körpergefühl, ein neuer bester Freund an meiner Seite, ein schöner Job, der mir Spaß machte. Diese Puzzleteile gingen nahtlos ineinander über und bildeten für mich eine perfekte Basis, um glücklich zu sein. Nur wissen wir doch leider alle, dass hier trotzdem noch ein Loch war. Ja, ein Puzzleteil fehlte. Also begann ich meine Suche wieder.

Ich werde geliebt werden!, dachte ich mir trotzdem so oft. Es muss doch jemanden geben, der mich lieben wird. So schwer kann das doch nicht sein. Und da Andy nicht gern feiern ging und auch meine anderen Freundinnen keine richtigen Partylöwen waren, nutzte ich den für mich einfachsten Weg: Ganz klar, die App.

Um meine Chancen zu erhöhen, lud ich erst mal einige neue Fotos hoch. Eins beim Pole Dancing. Konnte nicht schaden, den Männern zu zeigen, dass ich sportlich war. Und natürlich eins mit Andy. Das sollte direkt Eifersucht auslösen. Gut, dann zur Profilbeschreibung. Ich blieb natürlich beim Button „Suche etwas Ernstes“.

Alles klar, dann mal los. Links swipen, der war nichts. Nochmal links, der war auch nichts. Rechts swipen, der sah süß aus. Ah, und da war direkt noch einer, der gut aussah. Oh, ein Match! Es klingt vielleicht komisch, wenn ich zugeben muss, dass mich diese Matches echt glücklich machten. Bei einem Match blitzten immer viele Herzchen auf und das mochte ich. Jedes Match war ein Hoffnungsschimmer. Er mochte mich und ich mochte ihn. So einfach war das. Ich würde bestimmt ganz schnell eine Beziehung finden! Wer würde mich denn jetzt auch nicht wollen? Ich war wieder im Leben angekommen, war attraktiv und klug.

Meine Mission war: Daten, bis der Richtige dabei war. Daten, was das Zeug hielt! Und wenn es jede Woche ein anderer sein musste! Bis Weihnachten wollte ich einen Freund und die Zeit lief! Und so startete ich einen richtigen Dating-Marathon. In wenigen Wochen traf ich fünf verschiedene Männer. Natürlich alle hintereinander, ich wollte nie zwei Männer zeitgleich treffen. Das würde sich nicht gehören und außerdem hätte ich mich dann nicht auf den jeweiligen Kandidaten fokussieren können.

Kandidat Nummer 1 führte mich zum ersten Treffen ins Kino aus. Ich mochte Kinobesuche zum ersten Date. Man konnte sich vor dem Film ein wenig unterhalten, den anderen schon mal optisch abchecken, denn nicht alle Männer sahen in Wirklichkeit auch so aus wie auf ihren Fotos in der App. Sollte man sich aber nicht wohlfühlen und die Unterhaltung war irgendwie komisch, dann begann ja meist der Film relativ schnell und man war fein aus der Sache raus. Entscheidend war nun die Situation nach dem Film. Wollten sich beide noch weiter unterhalten, war jetzt ein Locationwechsel in beispielsweise eine Bar oder Restaurant eine gute Option. Das bedeutete, beide hatten noch Interesse am Anderen und das Date verlief bisher gut. Sollte aber nach dem Film plötzlich jemand „müde sein und morgen früh raus müssen“, dann war das Date ein Flopp. Und nach diesem Film, da musste ich aber sowas von früh raus am nächsten Morgen und war auf einmal so müde, dass ich kaum noch die Augen offenhalten konnte!

Ja, ich musste eine Notlüge erfinden, um das Treffen so schnell wie möglich beenden zu können. Denn dieser Mann war wirklich so schüchtern, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Dazu sprach er so leise, dass ich sehr nah an ihn ran gehen musste, wenn er dann doch mal ein Wort über die Lippen brachte. Und roch er nach Zwiebel? Ernsthaft, was war das für ein Geruch? Hatte er sich zuvor mit Knoblauch eingerieben oder seine Haare mit Zwiebelsaft gewaschen, bevor er ins Kino gekommen war? Zudem wanderte mein Blick die ganze Zeit auf seine Lippen. Nicht, weil ich sie küssen wollte, oh nein. Doch ich konnte nicht wegsehen, denn so ausgetrocknete, aufgesprungene Lippen hatte ich wirklich noch nie im Leben gesehen. Und dann war die einzige Frage, die er mir an diesem Abend stellte, ob ich denn Haustiere hätte. Ein wenig verwundert erzählte ich ihm, dass ich keine Haustiere hatte und stellte ihm dieselbe Frage. Das war nur leider ein Fehler gewesen. Denn nun hatte er auf einmal Tränen in den Augen und sprach mit seiner leisen Stimme: „Mein Hund ist vor einem halben Jahr gestorben!“…

Nov 10 2023

Details

Datum: 10. November 2023
Uhrzeit: 19:00
Kategorie:

Veranstaltungsort

Gotischer Kasten

Hofmark
Eggenfelden, Bayern 84307 Deutschland

Veranstalter

Kulturverein Eggenfelden